Inmitten von Weinbergen – wirklich INMITTEN von Weinbergen – ist sie gelegen, die Maininsel … und wie man es sich fast denken kann, ist sie auch noch mitten im Main gelegen … die Insel! Die Maininsel eben. Hierher hat es uns verschlagen, eine kleine Auszeit und Jahrestagfeiern in Nordheim am Main. Wunderschön ist es hier, vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick, denn da fallen einem möglicherweise zuerst die typisch fränkischen 1970er-Jahre-Häuser auf, die doch eher schmucklos sind. Aber auf den zweiten Blick dann. Da findet man schnell heraus, dass Nordheim am Main zwar ein kleines Dörflein ist, dass sich hier aber auf kleinstem Raum eine Unmenge an Winzern gefunden haben, die aus den Reben der Maininsel herrliche Weine keltern. Die sich organisieren und fast jeden Tag eine Wanderung durch die Weinberge anbieten oder eine lehrreiche Führung durchs Dorf und über die Insel, man hat außerdem das Gefühl es findet jeden Monat eine Veranstaltung zum Thema Wein statt, die ganze Gemeinde ist dabei am Start und auch beim Bummeln durch die kleinen, verwinkelten Gassen entdeckt man an jeder Ecke und in jeder Straße Weinbauern, Heckenwirtschaften,
Verköstigungsstuben …
Wir haben uns in der Pension Hör einquartiert, eine Empfehlung von Arbeitskolleginnen. In der Mitte des alten Ortskerns gelegen wurden hier in einem älteren Gemäuer schöne, moderne und mit Naturmaterialien eingerichtete Zimmer geschaffen. Sehr gemütlich, die Vermieter sind sehr nett, das Frühstück lecker und der Wein … Man muss wissen, dass die Pension Hör zum Weingut Rothe gehört. Da lässt man es sich doch nicht nehmen, sich dort auch mal blicken zu lassen. Nur ein paar Querstraßen entfernt ist die Probierstube und Kelterei gelegen, auch ein sehr modern renoviertes altes Gebäude. Sehr geschmackvoll das Ganze. Hier haben wir einen schönen Nachmittag verbracht, uns den Gewölbekeller mit den gelagerten Weinfässern angeschaut, Secco und Müller-Thurgau und Silvaner und Grauen Burgunder und … naja halt einiges probiert. Und mir hat alles geschmeckt, das ist für mich nun auch nicht selbstverständlich, aber ja auch Geschmackssache. Wir durften auch den Kvevri probieren, Wein der nach alter Methode in echten georgischen Amphoren gelagert wird … das ist schon was ganz besonderes. Gibt es in Deutschland auch nur seeeeehr selten, geschmacklich vielschichtiger als der Wein, den man als Normalsterblicher so mal trinkt. Etwas bitter durch die Schalen und Kerne der Trauben, die mitvergoren werden. Schon toll! Da der Ort wirklich miniklein ist, gibt es nicht ganz so viele Möglichkeiten zum Essen, im Zehnthof schmeckts aber in jedem Fall echt gut! Und wenn das Wetter besser ist, muss man mal in die Heckenwirtschaften gehen und ein bißchen Wein trinken und ein bißchen Brotzeit machen.
Trotz ekligen Regenwetters und nicht den wärmsten Temperaturen haben wir außerdem noch eine Wanderung durch die Weinberge gemacht, zur 360° Panorama Plattform, von der aus man tatsächlich die ganze Maininsel überblicken kann. Ein schönes Fleckchen Erden, ganz ruhig, kaum Autolärm, wenig Menschen (zumindest an dem Tag ) … perfekt zum Erholen und Runterkommen. Vögelchen zwitschern und tirilieren auf dem gesamten Weg den gesamten Tag und an der Hallburg haben wir Freundschaft mit einer Kuhherde geschlossen. Bestimmt eine der glücklichsten Kuhherden überhaupt, so wie die auf der grünleuchtenden Wiese friedlich vor sich hin grasen … und die Kälber – niedlich! Die Hallburg beherbergt einen total gemütlichen Biergarten (MERKE: noch mal herkommen mit Sonnenschein!) und hier wird natürlich auch feiner Wein gekeltert. Zwei Fläschchen zum Probieren haben wir uns mitgenommen!
Fazit: Eine wunderschöne, naturbelassene Gegend, in der man wunderbar Entspannen kann, Wandern kann, Spaziergehen kann, Wein probieren kann und das nicht zu knapp. Ganz in der Nähe – in Laufentfernung – ist außerdem noch Volkach gelegen. Das gibt`s dann beim nächsten Mal. Wir sind nur kurz durchgefahren und die Altstadt sieht sehr hübsch aus, mit ihren alten Häusern, kleinen Geschäften und verwinkelten Gassen. Auf nach Mainfranken !!!
da sieht man mal wieder, dass erholung nicht unbedingt von sonnenschein abhängt! da habt ihr trotz regen viel schönes entdeckt, tolle fotos gemacht, leckeren wein kennen gelernt – und das auch noch in a l l e r n ä ä ä c h s t e r umgebung 🙂
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